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Gewusst wie

Lena beginnt im Sommer die Ausbildung. Ihre Mutter möchte, dass sie einen Teil ihrer Ausgaben mit dem eigenen Lehrlingslohn bestreitet. Lena hat keine Ahnung, wie viel Geld sie benötigt und sie hat Angst, dass ihr am Schluss nicht mehr viel übrig bleibt für Freizeitaktivitäten.

Luca ist bald fertig mit der Ausbildung. Eine Stelle hat er bereits in Aussicht. Er ist auf Wohnungssuche, denn er möchte mit seinen besten Freunden eine WG gründen. Luca möchte wissen, wie teuer seine Wohnung sein darf.

Das Budget ist eine Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben. Nebst der Übersicht gibt das Budget Auskunft über den finanziellen Spielraum. Je genauer ein Budget ist, umso aussagekräftiger ist es. Ein Budget ist jedoch nur sinnvoll, wenn es individuell ist.

Das Budgetformular findest du hier.

Die Einnahmen erfassen

Zu den Einnahmen gehören alle Einnahmen, die in einem Jahr erzielt werden. Diese können auf 12 Monate aufgeteilt werden.

Regelmässige Einnahmen wie beispielsweise ein festes Einkommen oder festgelegte Unterhaltszahlungen sind einfach zu erfassen.

Wer am Stundenlohn angestellt ist oder unregelmässig verdient, kann die Einnahmen der vergangenen Monate erfassen und auf ein Jahreseinkommen hochrechnen resp. einen monatlichen Durchschnittswert berechnen. Dabei sollten Einkommensausfälle während den Ferien und Feiertagen berücksichtigt werden.

Geldgeschenke, die nicht regelmässig ausfallen, sollten im Budget nicht berücksichtigt werden.

Ausführliche Informationen zu den Einnahmen findest du unter Die Einnahmen’.

Die Ausgaben erfassen

Jeder Mensch hat seine persönlichen Vorlieben und Bedürfnisse. Damit ein Budget aussagekräftig wird, muss es deshalb massgeschneidert sein.

Einfach zu erfassen sind die Fixkosten, die regelmässig anfallen und über längere Zeit gleich hoch sind. Schwieriger wird es bei den unregelmässigen Ausgaben. Um zu erfahren, wie viel Geld du ausgibst, führst du am besten über längere Zeit (mind. 3 - 6 Monate) Buch über deine Ausgaben.

Sammle die Quittungen und notiere alle Ausgaben, auch die kleinen (Kaugummi am Kiosk, eine Tasse Kaffee, Päckchen Zigaretten, etc.). Dafür reicht ein einfaches Heft. Für das Smartphone stehen auch diverse Apps zur Verfügung. Schreibe jeweils auf, für was du das Geld ausgegeben hast.

Ende Monat kannst du die Ausgaben in Kategorien zusammenfassen, z.B. Nahrungsmittel, Hygieneartikel/Kosmetika, Kleider, Ausgang/Freizeit, etc.

Wurden die Ausgaben während mind. 3 - 6 Monaten notiert, dann können die durchschnittlichen Ausgaben pro Kategorie errechnet werden. So erfährst du, wie viel du im Durchschnitt für die einzelnen Budgetpositionen etwa ausgibst. Je länger die Ausgaben notiert werden, desto genauer können sie berechnet werden.

In der Weihnachtszeit oder während den Ferien geben wir meistens mehr Geld aus als sonst. Berücksichtige dies im Budget.

Beispiel:

Ausgaben

Unterlagen zum Erfassen der Ausgaben findest du unter 'Downloads'.

Hier findest du Apps zum Erfassen der Ausgaben auf dem Smartphone:

Budgetberatung Schweiz für Apple und für Android

Video zur App von Budgetberatung Schweiz

 

Ausführliche Informationen zu den einzelnen Ausgaben findest du unter ‚Die Ausgaben’.

Die Rückstellungen

Diverse Ausgaben fallen nicht jeden Monat an. Einige Rechnungen sind sogar nur einmal pro Jahr fällig. Für diese Ausgaben ist es sinnvoll, Rückstellungen zu bilden. Zu den Rückstellungen gehören beispielsweise Rechnungen der Billag, Hausrat- und Privathaftpflichtversicherung, Steuern, Heiz- und Nebenkosten, Strom, und viele mehr.

Am besten arbeitet man mit einem zweiten Konto. Wird monatlich ein festgelegter Betrag für die periodischen Rechnungen auf das Rückstellungskonto überwiesen, so steht das Geld zur Verfügung, wenn die Rechnungen fällig werden und sie reissen nicht ein grösseres Loch ins Budget.

Von einigen Ausgaben wissen wir zum Voraus nicht, ob sie effektiv anfallen werden. Wie hoch beispielsweise unsere Arzt- und Zahnarztkosten sein werden, können wir nicht immer einschätzen. Es lohnt sich, für diese Ausgaben einen Betrag festzulegen und Rückstellungen zu bilden.

Sparen

Sparen kannst du das Geld, das im Budget nicht eingeplant ist. Du kannst Geld für einen bestimmten Zweck sparen (Fahrprüfung, Weiterbildung, Mietzinsdepot, teure Anschaffungen, längere Reise). Du kannst dir auch ein finanzielles Polster zulegen, auf das du bei Bedarf zurückgreifen kannst.

Ist mein Budget im Gleichgewicht?

Indem Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt werden, wird ersichtlich, ob das Budget im Gleichgewicht ist.

Es ist immer gut, Spielraum im Budget zu haben. Hohe Fixkosten machen ein Budget starr. Auf Veränderungen, die sich auf das Budget auswirken - sei es bei den Einnahmen oder bei den Ausgaben - kann bei hohen Fixkosten häufig nicht flexibel genug reagiert werden.

Halten sich Einnahmen und Ausgaben gerade die Waage oder sind die Ausgaben gar höher als die Einnahmen, so sollten  Sparmöglichkeiten geprüft werden.

Das Geld richtig einteilen

Musst du mit wenig Geld zurecht kommen, ist es wichtig, dass du dieses gut einteilst.

Geld einteilen

Das Formular Geld einteilen kannst du jeden Monat ausfüllen, damit du weisst, wie viel Geld dir zur Verfügung steht für die unregelmässigen Ausgaben.

Für Ausgaben, die jeden Monat in der gleichen Höhe anfallen - wie Miete oder Krankenkassenprämie - erstellst du am einfachsten Daueraufträge. Auch die Rate für die laufenden Steuern kann im Kanton Bern monatlich an die Steuerverwaltung überwiesen werden.

Für unvorhergesehene Ausgaben und Ausgaben, die z.B. nur einmal jährlich anfallen, ist es sinnvoll, auf einem 2. Konto Rückstellungen zu bilden (für weitere Informationen siehe oben 'Die Rückstellungen').

Nach Abzug aller festen Ausgaben und Rückstellungen sowie den stets wechselnden Rechnungen für Telefon etc. siehst du, welcher Betrag übrig bleibt für Essen, Freizeit, Kleider etc.

Musst du sehr sorgfältig mit dem Geld haushalten, so kannst du diesen Betrag in Wochenbeträge einteilen. Rechne dabei mit 4.5 Wochen pro Monat.

Hier noch einige Tipps, wie du mit einem engen Budget gut über die Runden kommst:

  • Kleine Beträge resp. den Wochenbetrag vom Konto abheben und alle Ausgaben bar bezahlen
  • Buch führen über die getätigten Ausgaben
  • Vorher festlegen, wie viel Geld du ausgeben willst (z.B. für eine Anschaffung oder im Ausgang)
  • Möglichst nur so viel Geld dabei haben, wie du höchstens ausgeben willst
  • Einkaufsliste erstellen und einhalten
  • Preise vergleichen, Sonderangebote berücksichtigen
  • Auf die Überziehungsmöglichkeit beim Konto verzichten

vgl. auch weiter unten die Spartipps

Gebe ich zu viel aus?

Auf der Homepage www.budgetberatung.ch findest du Beispielbudgets für verschiedene Lebenssituationen. Wähle ein Budget, das deiner Lebenssituation und deinem Einkommen am besten entspricht. Die Angaben zu den einzelnen Budgetpositionen dienen als Richtlinien. Sind deine Ausgaben wesentlich höher als in den Richtlinien vorgesehen, so prüfe Sparmöglichkeiten.

Beispiel:

Du bist eine Einzelperson und hast ein Einkommen von CHF 2‘500.-. Nach den Richtlinien von www.budgetberatung.ch solltest du etwa CHF 400.- für Essen und CHF 650.- fürs Wohnen ausgeben.

Spartipps

Unter folgenden Links finden sich jede Menge Spartipps:

33 Spartipps leicht umzusetzen. Klicke auf die Bilder...

100 Spartipps von Finanzmonitor.com

Spartipps von Caritas Zürich

Sparen bei den Fixkosten

Energiesparen im Alltag

Foodwaste: wie bei Lebensmitteln einfach gespart werden kann. Weitere Informationen findest du hier.

Spartipps vom Dachverband Schuldenberatung Schweiz.